Entwicklungen der Branche

Schon seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass immer mehr neue Network Marketing Geschäftskonzepte den Markt nahezu überschwemmen und uns quasi täglich neu gegründete oder neu eingeführte MLM Systeme bescheren. Es ist geradezu eine Network-Schwemme, die wie eine Welle den Markt überrollt. Dies belastet den Markt natürlich schon, der dadurch nicht grösser wird, sondern für die einzelnen Geschäfte kleinere Marktanteile bereithält. Die Zahl der Interessenten wächst nicht in gleichem Tempo wie die Zahl der Anbieter und so wechseln viele ungezielt hin und her oder versuchen sich gleich mit mehreren Geschäften – jeweils jedoch halbherzig.

Überwiegend existieren die neuen Geschäfte bereits nach wenigen Monaten nicht mehr und werden durch immer wieder neue ersetzt. Eines haben alle gemeinsam; sie erheben den Anspruch, gigantische Gewinne bereitzuhalten und eines haben sehr viele hiervon gemeinsam; nach wenigen Monaten nicht einmal mehr zu existieren oder unter „ferner liefen“ zu rangieren. Wer dann noch „dabei“ ist, wartet oft lange Zeit auf den versprochenen Durchbruch, denn man bekommt es leider immer wieder vorgebetet, dass man nur lange genug durchhalten muss, um erfolgreich zu werden. Dies ist allerdings ein Trugschluss, denn erfolgreich kann man nur dort werden, wo die Voraussetzungen auch stimmen.

Der Markt und damit auch jedes einzelne Geschäftsmodell, benötigt ein gewisses Wachstum. Um dauerhaft funktionieren zu können und einen stabilen Absatz zu generieren, muss ein Markt sich langsam, aber stetig immer wieder selbst erneuern. Dazu gehört auch eine natürliche Fluktuation. Genau so wie ein Baum, der zwar immer wieder Blätter, Zweige und auch Äste verliert, sich aber immer wieder erneuert und dabei langsam aber stetig wächst.

Wachstumsmöglichkeiten bestehen zwar in der Branche durchaus nach wie vor, aber diese verteilen sich derzeit leider auf zu viele Anbieter und deren Strukturen. Ist auch logisch; wenn mehr Besuch kommt, bekommt jeder halt kleinere Stückchen vom Kuchen.

Aber auch die gegensätzlich gelagerte Sichtweise erscheint wenig vorteilhaft. Stellen wir uns eine sehr langsam natürlich anwachsende Gästezahl vor, für die ständig immer neue Kuchen aufgefahren werden, die schneller geliefert werden, als sie gegessen oder auch nur begutachtet werden können, die sich aber nach und nach zu einem babylonischen Turm aufhäufen, der keine Übersicht mehr zulässt. Hier bekommen die einzelnen Kuchen nicht mehr genug Esser und verderben kaum angebissen.

Was der Markt dringend braucht, ist eine Regulierung auf ein neues Gleichgewicht, eine Abkehr von der Suche nach immer neuem, die nur in Laufräder führen kann, die sich im Teufelskreis drehen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Der Markt muss back to the roots und über die Sanierung des eigenen Fundaments zu Stabilität finden, statt sich nur noch über angepappte auf Sand gebaute Bretterbuden zu erweitern, die fast immer schnell wieder zusammenfallen wie Kartenhäuser.

Was der Markt braucht, ist die Einigung auf stabile und dauerhafte Baustoffe und ein solides Fundament ohne Bretterbuden aus Märchen und Luftschlössern auf rosa Wölkchen. Wir müssen uns auf Qualitäten besinnen und einen hohen Standard schaffen, der sich durchsetzt und angenommen wird. Alles andere baut nur Kartenhäuser auf losem Untergrund.

© 10.2008 by Norbert Warnke

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